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Stiftskirche St. Johannisberg

Vorschaubild Stiftskirche St. Johannisberg
Vorschaubild Stiftskirche St. Johannisberg

Die hoch über dem Nahetal gelegene Stiftskirche St. Johannisberg ist eine der ältesten an der Nahe. Über ihre genaue Entstehung liegen keine Angaben vor. Vermutlich wurde die Kirche von einem der ersten Stammväter der alten Dhauner Wildgrafen erbaut. Man nimmt an, dass es Gottfried war (1263-1301). Eine erste urkundliche Erwähnung als wildgräflicher Besitz stammt aus dem Jahr 1283. Die Kirche wird 1318 zur Stiftskirche erhoben, die dem Mainzer Bischof unterstellt war. Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 hat man offen Stellung für die Reformation bezogen, 1561 wird aus der Stiftskirche offiziell die „Ev. Superintendentur St. Johannisberg“.

 

Die Kirche verdankt ihren besonderen Ruhm auch der Fülle hervorragender Denkmäler der Grabmalkunst u.a. von Hans Trapp und Johann von Trabach. Ältestes Denkmal in der Kirche ist der Sarkophag-Deckel Johann II. aus dem Jahr 1383. Das einzige nicht aus Stein gefertigte Grabmal ist das von Wolfgang Friedrich und seiner Familie. Es ist aus Holz und wohl auf fehlende Geldmittel in Folge des dreißigjährigen Krieges zurückzuführen.

 

Die insgesamt 22 schmuckvollen Grabmäler und Schrifttafeln aus der Zeit der Dhauner Wild- und Rheingrafen von 1323 bis 1756 lassen die Stiftskirche zu einem kunsthistorischen Denkmal von hohem Rang werden. 

 

Die wunderschöne, wertvolle Kanzel stammt aus dem 17. Jahrhundert. 

Ein weiterer besonderer Schatz ist die 1844 für 500 Taler von der Gemeinde Laubach gebraucht gekaufte Orgel. Ihr Erbauer ist Friedrich Carl Stumm, einer der bedeutendsten Orgelbauer der Welt. Ihr besonderer Klang lässt sich bei Gottesdiensten oder gelegentlichen Konzerten hören.

 

Die Kirche blieb bis zum Aussterben der Dhauner Wild- und Rheingrafen Mitte des 18. Jahrhunderts deren Begräbnisstätte. Im Kirchgarten wurden bis 1890 die Toten von St. Johannisberg, Hochstetten und Dhaun bestattet.

 

Seit 2005 trägt die Stiftskirche das Signet „Verlässlich geöffnete Kirche“ des Amtes für Gemeindeentwicklung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Inzwischen ist sie auch ein Meditationspunkt des Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderwegs.
 

Anfahrt: 

Bundesstraße 41 bis Ortsmitte Hochstetten-Dhaun, 

abbiegen Richtung Ortsteil Schloß Dhaun Kreisstraße 9,

Dhaunerstraße Ausschilderung „Naheskywalk„ folgen.

Parkplatz vor dem Ortsteil St. Johannisberg benutzen, ca. 200 m Fußweg

 

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